Neues Projekt in der Pipeline

Hans Rüedi, Bauer in Ortschwaben
Hans Rüedi, Bauer in Ortschwaben

Ende Jahr soll im ehemaligen Kulturlokal Heubüni ein Hofladen und eine Besenbeiz eröffnet werden. Das Lokal feiert also eine Auferstehung in neuer Form. Rund 30 Plätze werden angeboten, und Familie Rüedi bekocht und bewirtet die Gäste selber.

 Er steht vor seinem stattlichen Bauernhof in Ortschwaben und schaut auf die grosse Weide, auf der unzählige Pferde grasen. Hans Rüedi ist der Chef und seine Leidenschaft sind die Pferde. Vom Kulturlokal Heubüni, das in den nuller Jahren für Schlagzeilen sorgte, will er nicht mehr reden, „für mich ist die Heubüni erledigt“. Jetzt feiert das Lokal eine Art Auferstehung in anderer Form. Im ehemaligen Kulturlokal eröffnet Rüedi mit seiner Familie einen Laden und eine Besenbeiz. Die Bewilligung des Regierungstatthaltes liegt vor, jetzt muss noch umgebaut werden. „Im Dezember 2018 – auf Weihnachten dürften wir soweit sein“, sagt Rüedi, der ein Chef Leibchen trägt und sich zuversichtlich gibt, dass das Projekt ein Erfolg wird.

 

Der 54jährige Bauer, der 1989 den Hof von seinem Vater übernahm, hat immer irgendwie die Nase vorn gehabt. Er habe schon bald gemerkt, sagt Rüedi, dass sie mit 15 Kühen zu klein waren, um in Zukunft zu überleben.

So gründet er mit einem andern Bauern während acht Jahren eine Betriebsgemeinschaft. Die Kühe sind bei diesem untergebracht, er selber betreibt Ackerbau. Es sei eine sehr gute Zeit gewesen, sagt Rüedi und zieht eine

positive Bilanz. 1995 startet er den Hofladen und 2000 neu die Heubüni, ein Lokal mit vielen kulturellen Aktivitäten, das weitherum bekannt und beliebt war. 2010 kommt - nach einem langen Streit -mit

einem Entscheid des Bundesgerichts das Ende mit der Begründung, in der Landwirtschaftszone sei ein Kulturlokal nicht möglich.

 

Nach der Schliessung der Heubüni setzt Rüedi auf die Haltung von Pferden. Waren es am Anfang nur einige Pferde, kamen mit der Zeit immer mehr dazu. Heute leben auf seinen Pferdeweiden über 100 Pferde, vor allem Ferien- und Alterspferde. Am Hauptstandort in Ortschwaben sind gegen 70 Pferde, auf den 3 andern  Bauern-höfen im Emmental Hasle bei Burgdorf, Grünenmat und Trachselwald) , die Rüedi gepachtet hat, die übrigen.

Wo soll das Pferd hin, wenn es alt geworden ist und nicht mehr geritten werden kann? Einschläfern will es der Besitzer/in nicht unbedingt und ihm noch einen schönen Lebensabend gönnen. Hier springt Rüedi in die Bresche und bietet Plätze an. Statt das Pferd ins Ausland abzuschieben, hätten die Besitzer die Möglichkeit, das

Pferd hier unterzubringen, sagt Rüedi. Er war einer der ersten in der Region Bern, der dieses Projekt mit Erfolg auf die Beine stellte. Rüedi freut sich, dass seine Pferdeweiden gefragt sind, obwohl es inzwischen auch mehrere andere Anbieter gibt. Er steigt auf den Traktor und fährt los, die Arbeit ruft, denn auf seinem Hof mit den

vielen Tieren  - Alpakas, Minikühe, Schweine  -  gibt es immer viel zu tun.

 

Weitere Infos unter www.pferdeweiden.ch

 

Text/Bilder: Urs J. Huber